thomas scherl


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ausstellungsbilder

Der Wille zur Norm
Neue Arbeiten zu Zeit Raum & Konsum
3. - 13.3.05, stellwerk, Kulturbahnhof Kassel

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plan

ARS (LEX MIHI):
- Malerei 1999-2005 in 6 Kartons & 1 Mappe
- Hakenkreuzbikini, 2004 >
- Plakate & Zeichnungen, 2000-2005
- Selbstportrait, 2003
- TV (SEX), 2004
- Malerei:
   Odysseus auf der Lauer (allegorie der avantgarde), 2004
   Du brauchst immer Druck, 2002
   Best Artist, 2003
- world wide products, 2004-2005

 

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panorama

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bilder


eingang
 


der wille zur norm

 


wohlfühltisch vers. 2 / i love you / zur methode


zur methode
 

wohlfühltisch vers. 2 /
ARS (LEX MIHI) / SEX BUY FUN (t-shirt)

wohlfühltisch vers. 2 mit
entwurf für einen neuen reichstag,
architekturmodell (multiple)
 


ARS (LEX MIHI) / SEX BUY FUN (t-shirt)
 


ARS (LEX MIHI) detail: TV (SEX) /
du brauchst immer druck /
odysseus auf der lauer

ARS (LEX MIHI) detail: TV (SEX) /
du brauchst immer druck /
odysseus auf der lauer
 

ARS (LEX MIHI) detail: best artist / selbstportrait 2003

ARS (LEX MIHI) detail: hakenkreuzbikini

ARS (LEX MIHI) detail: world wide products / arschtritt 1€ / plakate & zeichnungen etc

ARS (LEX MIHI) detail: world wide products (linsen, hundefutter, pils)  

wohlfühltisch vers. 2 / SEX BUY FUN (4 prints)
 

SEX BUY FUN (4 prints)
entwurf für ein suprematistisches mahnmal,
architekturmodell (multiple)
 

entwurf für ein suprematistisches mahnmal,
architekturmodell (multiple)

entwurf für einen neuen reichstag,
architekturmodell (multiple)
     

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auszug aus einem interview mit harry kipp am 6.3.05, stellwerk, kassel (k: kipp, s: scherl)

(...)

K   wie kam’s zu dem ausstellungstitel „Der Wille zur Norm“?
S   das war letztes jahr, 2004 also, da gab’s eine große internationale normentagung, das ist wohl so’n verein oder verband wie die kleintierzüchter und die treffen sich ab und zu um zu besprechen, wie man dem hasen ab jetzt die löffel langzieht. ich hab da einen auszug aus ’ner rede des deutschen obernormers gehört, der meinte, daß die mitglieder „den willen zur norm“ bräuchten damit die welt nicht untergeht oder so ähnlich. und ich dachte hoppla – das ist doch ein ausstellungstitel für mich.
K   und warum hat dich ausgerechnet das angesprungen?
S   na das ist doch „arsch auf eimer“ oder? „Der Wille zur Norm“ – das ist nietzsche, das deutsche glaubensbekenntnis oder wenn du so willst, das glaubensbekenntnis für künstler 2000ff: sei brav, tu dies und jenes so und so, dann kommst du in den himmel. der himmel ist der kunstverein, die galerie, ’s museum, in der reihenfolge. das sagt dir der prof an der kunsthochschule und bringt dich noch während dem studium in den kunstverein und vielleicht auch die galerie, wenn du brav bist.
K   ...und für’s museum mußt du dann selber sorgen ...
S   stimmt, aber dafür ist dann auch gesorgt. das alles steht dann noch in den fachzeitungen für künstler, also wie du als künstler zu ’ner galerie kommst – ja nicht mit mappe hingehn, lieber immer hübsch zu den vernissagen, sich mit dem künstler anfreunden, der grad ausstellt, es folgen gegenseitige atelierbesuche, dann empfiehlt er dich seinem galeristen und du bist drin. das steht da so, als checkliste zum abhaken. so geht das, so hast du erfolg, so kommst du in den himmel, das tut man als braver künstler und das tut man nicht – der wille zur norm.
nach der ausstellung hab ich festgestellt, daß „Der Wille zur Norm“ ein buch von ’nem hamburger psychologen ist, zimpel glaub ich, in dem es um die „eigenzeit in der geistigen entwicklung“ geht. und dann kommt der deutsche obernormer damit – wenn das keine bezüge sind, weiß ich auch nicht.

(...)

K   wie kam die neues version deines „wohlfühltischs“ zustande, der ja bisher eine art nachbau einer partysituation war? du hast das glaub ich „ereignisspur“ genannt.
S   das ist aus der situation entstanden, ich bin sozusagen drübergestolpert, wie ja über die erste version auch schon. ich hatte da diese bretter gesägt, die ja eigentlich so kleine regale werden sollten für die produkt–multiples. als ich fertig war, hab ich ne pause gemacht, dagesessen und mir diese werkbank angeschaut, das sägemehl drumrum, n brett drauf, das kabel daneben usw. das war dann so’n moment, wie bei der malerei auch – halt mal, das könnte gut sein, jetzt bloß kein aktionismus, sonst versaust du’s. das war dann auch der punkt, an dem ich mein ursprüngliches konzept für die ausstellung weitgehend über den haufen geschmissen und die installation hier entwickelt hab. ich hab dann aus den brettern das „neuer reichstag“–modell draufgebaut. beides zusammen war der ausgangspunkt für alles weitere und ist jetzt der neue „wohlfühltisch“.
K   paßt auch irgendwie organischer zum ausstellungstitel. das reichstag–modell ist auch’n multiple?
S   ja – das gibt’s jetzt zusammen mit ’nem foto davon und nem bauplan, dann kannst du’s dir zuhause selber aufbauen – jeder mensch ein künstler, wie der olle beuys sagt. klar, du kannst auch was andres draus bauen oder die bretter einfach in der schachtel lassen und das foto und den plan drüberhängen. für’s selbstgebaute übernehm ich aber keine garantie.

(...)

K   ich seh da bezüge und querverweise zu warhol, duchamp, evtl spoerri ...
S   ... außerdem beuys, malewitsch, zen–kunst, broodthaers, ...
K   ... sind das meine projektionen oder wie?
S   nee, die sind schon gebaut. ich kann ja nicht meine vorbilder verleugnen – das sind fragen, die mich beschäftigen. oder auch van gogh: der hat seine schuhe gemalt – ich stell ’ne leiter an die wand – das ist doch das gleiche, der gleiche akt. das medium ist das medium.

(...)

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